Symposium Privacy & Mobility 2023

Das BMBF-geförderte Projekt freemove veranstaltet im September ein Transfer-Symposium zu Datenschutz-zentrierter Arbeit mit Mobilitätsdaten und lädt ein, sich im Zuge eines interaktiven Austauschformates zu beteiligen. Einreichungen in Form von praxisnah aufbereiteten Postern oder Exponaten zu aktuellen Entwicklungen im Bereich Privatsphäre-erhaltender Technologien im Mobilitätsdatenbereich sind willkommen. Wir freuen uns über wissenschaftliche Arbeiten, Beiträge aus Anwendungsprojekten und der Praxis gleichermaßen.


Einreichungsfrist: 28.07.2023 18.08.2023

Mögliche Formate:

1) Poster (A0, Hochformat), keine festen inhaltlichen oder gestalterischen Vorgaben

2) Prototyp, Demonstrator oder Vergleichbares (Es wird kein technisches Equipment wie Laptops o.Ä. gestellt)

Alle Beiträge werden zu Beginn der Session von den Vertreter:innen mittels Flash-Präsentationen (1 Minute, max. 1 Slide) vorgestellt.

Die Einreichung erfolgt über die Zusendung eines Thementitels und einer Kurzbeschreibung des Exponats/Posterinhalts an markus.sperl@ts.berlin. Wir melden uns spätestens bis zum 14.08. zurück!

Das Projekt freemove beschäftigt sich mit der Datenschutz-bewussten Verfügbarmachung von Bewegungsdaten zur nachhaltigen, urbanen Transformation. Am Mittwoch, den 27.09.2023, von 09:00 bis 18:00 Uhr, laden wir zu einem eintägigen Symposium an die Technologiestiftung Berlin ein, bei dem wir unsere Ergebnisse aus drei Jahren Arbeit mit der Praxis teilen und diskutieren wollen.

Melden Sie sich hier an!

Agenda

  • 08.45 Uhr: Einlass und Ankunft
  • 09.15 Uhr: Begrüßung
  • 09.30 Uhr: Keynote I: PETs in der Praxis: Anwendung und Bewertung (DE) – Theresa Stadler (Spring Lab, EPFL Lausanne)
  • 10.15 Uhr: Session I.I: PETs to the Rescue: Möglichkeiten und Grenzen technischer Anonymisierung – Alexandra Kapp, Helena Mihaljević, Saskia Nuñez von Voigt
  • 11.15 Uhr: Pause
  • 11.30 Uhr: Session I.II: Beyond PETs: Privatsphäre als gesellschaftlicher Aushandlungsprozess – Daniel Franzen, Helena Mihaljević, Saskia Nuñez von Voigt
  • 12.30 Uhr: Lunch Break
  • 13.15 Uhr: Keynote II: Privacy Risks of Mobility Traces (EN) – Yves-Alexandre de Montjoye (Imperial College London)
  • 13.45 Uhr: Session I.III: Synthetic Data as Cure-All PET? Die Praxistauglichkeit synthetischer Mobilitätsdaten – Alexandra Kapp, Helena Mihaljević, Saskia Nuñez von Voigt
  • 14.30 Uhr: Pause
  • 14.45 Uhr: Keynote III: How to Think about Privacy-friendly Systems? (EN) – Wouter Lueks (CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit)
  • 15.30 Uhr: Session II: PETs in Law: Rechtssichere Anonymisierung durch Zertifizierung (Vortrag & Panel-Diskussion) – Max von Grafenstein, Valentin Rupp, Kilian Spuck (BVG)
  • 16.15 Uhr: Pause
  • 16.30 Uhr: Flash Präsentationen & Poster-Session

Ab 18 Uhr: Vernetzung und Ausklang

Für Flash-Präsentationen und Ausstellungsexponate bereits angemeldet: The New Hanse, POSMO Coop , andere Forschungsprojekte wie Explanym und weitere spannende Akteur:innen.

Im Mittelpunkt stehen Ergebnisse unserer Forschung zur Anonymisierung von Mobilitätsdaten.

Zum Hintergrund

Mobilitätsdaten, und darunter Bewegungsdaten, gelten als Hoffnungsträger im Bereich datengetriebener Innovation im Verkehrssektor und menschzentrierter, umweltbewusster Stadtentwicklung. Gleichzeitig sind Bewegungsdaten personenbezogen und teils hochsensibel, und stellen bezüglich Anonymisierung eine besondere Herausforderung dar.

Seit einigen Jahren wird versucht, unterschiedliche Stückwerke von Mobilitätsevidenz aus Haushaltsbefragungen, offenen Daten, Zählungen, verkehrswissenschaftlichen Untersuchungen, Datenspenden und wissenschaftlicher Arbeit um breiter angelegte Initiativen und Möglichkeiten zum Datenteilen, die durch mobile Endgeräte wie Smartphones erfasst werden, zu erweitern. Granulare Bewegungsdaten können KI-gestützte Anwendungen informieren, Verkehrssimulationen verbessern und Elemente multimodaler Mobilitätsservices stützen (Modus-Prediktionen, Routing-Kriterien spezifizieren). Bewegungsdaten entstehen, teils als Beiwerk, bei der Nutzung unterschiedlicher Services wie Navigation, ÖPNV-Ticketing-Systemen oder Shared-Mobility-Angeboten, oder der Nutzung von Connected Cars. Diese Daten dem Gemeinwohl dienlich nutzbar zu machen scheitert in Teilen an der Sensibilität der Daten mit Blick auf Privatsphäre.

Diskussionen um die Auslegung der DSGVO, die Schaffung von gesetzlichen Grundlagen (Stichwort Mobilitätsdatengesetze, Teilungsverpflichtungen, Data Act), nötigen Daten-Kompetenzen (Stichwort Dateninstitut) im öffentlichen Sektor sowie Plattformen (Stichwort Mobility Data Space, Mobilithek) zeugen von der Aktualität der von uns bearbeiteten Fragestellungen, weswegen wir Ergebnisse gerne mit Ihnen teilen möchten. Wir als Forschungsprojekt wollen Best Practices und Learnings unmittelbar mit Entscheidungsträger:innen teilen!

Tagesprogramm

  • Welche Privatsphäre-erhaltenden Technologien lassen sich auf den Mobilitätsdatenbereich anwenden, und wie gut funktionieren diese mit Blick auf Nutzbarkeit (für praxisrelevante Use Cases) und Privatsphäre?
  • Wie kann Datenschutz als Wettbewerbsvorteil fungieren?
  • Wie können wir Hinweise auf das Zusammenspiel zwischen technischen und organisatorischen Maßnahmen im Bereich Anonymisierung von Mobilitätsdaten geben?
  • Wie können wir Datenspendeplattformen gestalten, die Nutzenden informierte Entscheidung auf Basis ihrer Privatsphärebedürfnisse ermöglichen?

Wir werden unsere Perspektiven auf diese Fragen anhand unserer Forschung, die sich um folgende drei zentrale Use Cases gedreht hat, anschaulich darlegen.

  1. Mobilitätsdatenspezifische Statistiken mit Differential-Privacy-Garantien
  2. Exploration der Möglichkeit eines Data Release von Bewegungsdaten mittels synthetischer Datengenerierung
  3. Datenspendeplattformen und deren Gestaltung unter Berücksichtigung individueller Datenschutzbedürfnisse

Das von uns gestaltete Programm wird begleitet von drei Keynote-Präsentationen, die ins Thema einführen, vertiefen und den ereignisreichen Tag abschließen.

Für Verpflegung ist gesorgt, ebenso wie für eine ansprechende Räumlichkeit im neu gestalteten vierten Stock der Grunewaldstraße 61-62, bei der Technologiestiftung Berlin.

Externe Referent:innen

  • Prof. Yves-Alexandre de Montjoye Imperial College London Associate Professor (Angewandte Mathematik und Computer-Wissenschaft), Leiter der Computational Privacy Group; beratend für Europäische Kommission und Belgische Datenschutzbehörde tätig
  • Theresa Stadler Spring Lab, EPFL Lausanne Expertin für Privatsphäre-Themen im Bereich Datenverarbeitung, Privatsphäre-erhaltende Technologien und deren Anwendung sowie Bewertung
  • PhD Wouter Lueks CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit Experte für sichere, praktisch anwendbare und Privatsphäre-freundliche Systeme mittels Nutzung von Angewandter Kryptographie, Anonymer Kommunikation und Systems Design

Projektpartner:innen

  • Prof. Claudia Müller-Birn Freie Universität Berlin – Human-Centered Computing
  • Dr. Daniel Franzen Freie Universität Berlin
  • Prof. Helena Mihaljević Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin – Machine Learning / Data Science
  • Saskia Nuñez von Voigt Technische Universität Berlin – Human-Centered Computing
  • Alexandra Kapp Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
  • Prof. Max von Grafenstein Universität der Künste Berlin – Digitale Souveränität
  • René Kelpin Institut für Verkehrsforschung, DLR
  • Prof. Florian Tschorsch Technische Universität Berlin – Datensicherheit / Distributed Security Infrastructures

Anfahrt

Technologiestiftung Berlin
Grunewaldstraße 61-61
10825 Berlin
4. Stock
Raum "Audimax"

Mit dem ÖPNV: U7, Haltestelle Bayerischer Platz